Kaisersesch: Ortsmitte wird zum Veranstaltungszentrum

Kaisersesch. Zwischen altem Kino, Gefängnis, Heimatmuseum und Kirche ist in den vergangenen Jahren ein durchaus rege genutzter neuer Ortskern in der Eifelstadt Kaisersesch entstanden. Theater, Märkte und das Weinfest ziehen viele Besucher an.

Jetzt wird die Fläche, auf der Veranstaltungen stattfinden können, mit einem Schlag verdoppelt. Die Stadt plant, das Haus Zonenberg neben der Kirche abzureißen (die RZ berichtete) und dort einen großen Platz samt Lagerflächen, Theke und sanitären Anlagen zu errichten. Im Herbst vergangenen Jahres hat die Stadt Kaisersesch das Haus an der Ecke Balduin- und Brunnenstraße gekauft, dessen Anblick nicht nur den Nachbarn wenig Freude schenkte. „Es geht darum, eine unattraktive Ecke zu verschönern“, sagt Bürgermeister Gerhard Weber. Möglich wird dies durch die Stadtkernsanierung, die noch bis 2019 läuft. Bauvorhaben, die das Bild des Ortes verbessern, werden gefördert. Zudem hat die Stadt selbst etwa 100.000 Euro im aktuellen Haushalt für die Umgestaltung des Ortskerns reserviert.

„Seit April fehlen bereits die Fenster in dem Haus, dessen „Abriss ich gerne noch in diesem Jahr über die Bühne bringen würde“, sagt Weber in der jüngsten Ratssitzung. Noch während der Sommerferien will der Stadtrat den entsprechenden Auftrag vergeben. Erst dann ist abzusehen, wann es losgeht. Die groben Pläne für die Neugestaltung der Fläche hat der Stadtrat bereits beschlossen. Nach dem Abriss des Gebäudes soll eine riesige Betonplatte das Grundstücküberspanen, um das Gefälle auszugleichen. Darunter entstehen Abstellräume, wenige Parkplätze und sanitäre Anlagen. Der Bau von Toiletten war für viele Ratsmitglieder wohl der wichtigste Punkt der Planung. „Es fehlen Toiletten, das hat man auch beim Weinfest wieder gesehen“, sagte Eugen Weiten, der Erste Beigeordnete der Stadt.

Ein Stockwerk höher sollen Pergolen den Platz zur Kirche und zur Brunnenstraße begrenzen. Diese treffen sich an einem etwa 7,5 Meter hohen Turm, der als Gastrostützpunkt dienen soll. Dort könnten an einer Theke Getränke verkauft werden. An den Turm sollen sich ein Abstellraum und eine Behindertentoilette anschließen. Der Platz selbst soll mit dem im Ortskern verbreiteten Kopfsteinpflaster gestaltet werden. Für ein Quadrat in der Mitte soll ein anderer Belag genutzt werden, um dort Tische und Stühle aufstellen zu können. Insgesamt wird der Platz etwa die gleiche Fläche wie die St.-Pankratius-Kirche einnehmen.

"In knapp 30 Jahren Ratsarbeit habe ich mich etwa fünf Jahre lang mit Toiletten beschäftigt."
Margret Martini macht klar, dass endlich genügend sanitäre Einrichtungen in der Ortsmitte gebaut werden müssen.

Wie teuer dieses Unterfangen wird, soll nun das beauftragte Planungsbüro ermitteln, detaillierte Pläne werden in der nächsten Stadtratssitzung vorgelegt. „Ganz, ganz grob reden wir über 500.000 Euro“, schätzt Bürgermeister Weber. Einen genauen Zeitplan für das Projekt gibt es noch nicht. Allerdings darf die Stadt nun auch nicht trödeln, damit eventuelle Förderungen nicht verloren gehen.

Von unserem Redakteur Kevin Rühle

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